Arno Ziebart-Schroth

Ich habe Arno Ziebart-Schroth bei meinem Eintritt in den ÖÄKV als sehr aktives, engagiertes Mitglied kennengelernt.

Er war der Fotograph, der die Fotografie als ein Hilfsmittel zur Verwirklichung der gewünschten Symbolisierung, Abstraktion und Reduktion verwendete.

Er folgte keiner Schule, keinem Vorbild, hat nirgendwo gelernt oder Kurse besucht. Die möglichen Nachteile die sich daraus hätten ergeben könnten sah er als Vorteil, als Chance, als Ungebundenheit und als Herausforderung.

Im Laufe der Jahre wurde das starre Instrument Fotografie flexibler, plastischer und vielseitiger. Die Negative wurde gekratzt, angebrannt, zerschnitten, die Formate wurden drei Meter lang, das Schwarz/Weiss Positiv wurde zusätzlich bemalt.

In den Ausstellungen in St. Peter an der Sperr in Wiener Neustadt 1996 und 1999 lässt sich dieser Weg teilweise nachvollziehen.
Sein besonderes Anliegen und Interessensgebiet war der Blick hinter den Spiegel.

Die Wahrheit hinter der Wahrheit.

Die Verbildlichung von Inhalten die bei eingehender – bei in das Bild hineingehender – Betrachtung zweite und dritte Inhalte preisgeben.
Persönliche Techniken wie das manuelle Hervorwaschen bestimmter Bildanteile mit der Entwicklerlösung und die Nichtentwicklung anderer Bildanteile waren ihm behilflich seinen Vorgaben von Symbolismus – Reduktion – Abstraktion (Sy r ab ismus) näherzukommen.

Beruflich arbeitete er als niedergelassener Internist in Wien.
Er war bis zuletzt immer bereit, sich jeder Konfrontation zu stellen.
Er wird uns im Verein sicher sehr abgehen.
Maria-Luise