Michael Strehblow ist in Wien geboren, wo er auch das Studium der Medizin absolvierte. Bereits während der Studienzeit begann er zeitgenössische, vor allem österreichische, Kunstwerke zu sammeln.
Nach seiner Ausbildung zum Facharzt für Kinder- und Jugendheilkunde in Klagenfurt und Wien gründete er in Wien seine eigene Ordination. Die Sammlerleidenschaft weckte in ihm schließlich das Bedürfnis selbst als Künstler aktiv zu werden. Nach Versuchen als Zeichner und Maler sowie im Legen von Mosaiken, fand er „seine“ künstlerische Ausdrucksform in der Fotografie.
Wesentlich ist für ihn die Lust am Schauen. Diese Lust ist durchaus auch sinnlich oder erotisch gemeint: Michael Strehblow fotografiert hauptsächlich Frauenakte. Neben klassisch gefertigten Schwarzweiß- und Farbfotos experimentiert er gerne mit verschiedenen Techniken und bearbeitet die Fotos weiter.
Mit Copy-Art, Computertechnik und Siebdruck verändert er Farben, Formen und Strukturen der Originalfotos. Ein andere Art der Abstraktion erreicht Michael Strehblow durch Überblendungen. Auf die Aktmodelle werden Dias mit verschiedenen Motiven – wie etwa Skulpturen oder Pflanzen – projiziert, und dieses Doppelmotiv wird dann fotografiert. Oft ergibt sich durch diese Verfremdung der Eindruck als würden zwei Motive regelrecht miteinander verschmelzen.
Seine künstlerische Tätigkeit sieht Michael Strehblow als „kreative Entspannung“, als erholsamen Kontrast zu seinem Beruf. Frauenakte sind zwar sein Hauptmotiv, aber manchmal, vor allem bei Urlaubsreisen, fotografiert er auch Landschaften und Kinder. Seine Leidenschaft gehört jedoch der Aktfotografie – Sinnlichkeit, Anziehungskraft, Erotik und Sexualität sind die Themen seiner Bilder.
Diese Inhalte bringen so manche Schwierigkeiten mit sich. Neben der Skepsis die dieser Kunstform nach wie vor oft entgegengebracht wird, ist es auch schwierig geeignete Modelle zu finden. Besonders erfolgreich war die jahrelange Zusammenarbeit mit der Sportlerin Viera Toporek.
Seine technischen Fertigkeiten hat Michael Strehblow in zahlreichen Kursen, etwa bei den Fotografen Dr. Carl Panagel und Dr. Chris Hinterobermaier, erlernt und verfeinert. Daß die Fotografie das geeignete Medium für ihn ist, fand er bereits bei seinem ersten Kurs im Jahre 1987 heraus: Er gewann den ersten Preis im Rahmen eines Wettbewerbs und sein Foto wurde als Titelbild der Februarausgabe der Zeitschrift „Foto-Objektiv“ abgedruckt. Dieser Erfolg, und die anregenden Bekanntschaften mit zahlreichen Künstlern im Zuge seiner Sammlerleidenschaft, führten ihn auf seinen künstlerischen Weg. Besonders bewundernswert findet Strehblow die Werke von Jean Loup Sieff und Helmut Newton.
Michael Strehblow ist auch Mitglied der Niederösterreichischen Foto-Initiative FLUSS.
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