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Mittelalter Technik

Technik-Handel-Weltbild-soziale Veränderungen-Landwirtschaft-Zeitmessung

Jan van der Straet, Druck um 1580, Titelseite von 20 Drucken über Erfindungen mittelalterlichen Ursprungs – aus Sicht der Neuzeit: 1 Entdeckung Amerikas, 2 Kompass, 3  Buchdruck, 4 Kanone, 5 mechanische Uhr, 6 Gujakholz (gegen Syphilis), 7 Destillationsapparat, 8 Maulbeerbaum (Seide) 9 Sattel und Steigbügel. Die Innovationen dieser Darstellung stehen hier für den Übergang zur Neuzeit.http://www.britishmuseum.org/research/collection_online/collection_object_details/collection_image_gallery.aspx?assetId=1300592001&objectId=1608868&partId=1

 

Das Mittelalter ist die Epoche zwischen Antike und Neuzeit. Ihr Verbreitungsraum lag zunächst in Westeuropa. Der Übergang der Provinzen des römischen Imperiums in neue Herrschaftsgebiete war gekennzeichnet von einem weitgehenden Zusammenbruch des Handels mit dem Mittelmeerraum.

„Außerdem ließ der Mann Gottes an einem bestimmten Tag alle Armen in einer Basilika zusammenkommen, um – je nach Bedarf – Öl zu verteilen. Diese Ware brachte nur eine sehr schwierige Anlieferung durch die Kaufmänner in jene Gegend. Deshalb strömte eine ziemlich große Menge an Armen zusammen, so wie um den Segen zu empfangen. Freilich machte diese dort ziemlich kostbare und nahrhafte Flüssigkeit das Gedränge und die Zahl der Bittenden immer größer.“ Eugippius, Vita Sancti Severini, 28. Severin lebte im 5. Jahrhundert und kam als römischer Beamter nach dem Tod Attilas (453) nach Noricum. Sein Wirken war sowohl politisch als auch christlich-missionarisch.

Organisation in den Städten und Sozialleistungen wurden in erster Linie von römisch-kirchlichen Einrichtungen geleistet. Bischöfe organisierten in Städten und deren Umland die Armen- und Krankenversorgung und bewahrten wichtige Informationen in Bibliotheken auf. Ab dem 7. Jahrhundert übernahmen Klöster auch außerhalb größerer Siedlungen diese Aufgaben.

Die Bevölkerung zog sich, wo sie konnte, in die verlassenen Militärlager zurück, oder in höhere Lagen der Alpentäler. Dort erhielten sich nicht nur die Tätigkeiten sondern auch die Begriffe: butyrum, caseus, senior (Butter, Käse, Senner). Subsistenzwirtschaft wurde zur wirtschaftlichen Basis.

Vor dem Hintergrund schlechter Erträge wurde die Versorgung mit Nahrungsmitteln eine wesentliche politische Frage. Nur in guten Jahren brachte das Saatgut eine Erntemenge von 1:3, in schlechten musste man froh sein, das Saatgut für das nächste Jahr zu erwirtschaften. Karl I. der Franken reglementierte für Hufenbauern und Herrenhöfe in einer Reihe von Verordnungen die Dreifelderwirtschaft und auch Höchstpreise für landwirtschaftliche Produkte.

Weltliche und Geistliche dürfen weder zur Zeit des Überflusses noch der Hungersnot jemals Getreide, gemessen nach dem kürzlich festgelegten öffentlichen Scheffel, teurer verkaufen als: Hafer zu 1 Denar, Gerste zu 2 Denaren, Roggen zu 3 Denaren, Weizen zu 4 Denaren. Will jemand fertiges Brot kaufen, so gilt: Für 1 Denar sind 12 Weizenbrote zu 2 Pfund Gewicht zu geben …

Versammlung in Frankfurt 794

Eine wesentliche Verbesserung brachte ab dem 10. Jh. der Räderpflug, der den Boden nicht nur ritzte, wie der Hakenpflug, sondern auch wendete.

bessere Bilder als aus: http://www2.klett.de/sixcms/media.php/229/ab_pflug.pdf

 

Zur Sklavenarbeit, fehlten zunehmend Sklaven, deren Muskelkraft ein ganz wesentlicher Energieträger war. Wasserräder waren bereits in der Antike bekannt und gewannen im Mittelalter als Mahlwerke für Gertreide, zum Betrieb von Stampfen fürs Walken oder als Hammerwerke in der Eisenverarbeitung zunehmend an Bedeutung, wo Flüsse und Bäche ganzjährig genügend Wasser führten.